Allgemeine Fragen
Wir streben die Baubewilligung bis Ende 2025 an. Das Verfahren besteht aus der Ausarbeitung und des Beschlusses einer entsprechenden kantonalen Richtplananpassung gefolgt von einem kombinierten Verfahren für die kantonale Überbauungsordnung und Baubewilligung. Nach Erteilung der Baubewilligung könnte die Anlage innert neun Monaten gebaut und in Betrieb genommen werden mit dem Ziel der Inbetriebnahme ab 2026.
Erste Gespräche mit den zuständigen Behörden wurden bereits geführt, insbesondere mit der Stadt Bern, auf deren Boden sich der Flughafen befindet. Die Behörden des Kantons und der Stadt Bern sowie die Standortgemeinde Belp zeigen eine positive Reaktion auf das Projekt «BelpmoosSolar», wie in der Pressemitteilung erwähnt.
Die Trägerschaft ist bestrebt, dieses zukunftsweisende Projekt bereits während der Planungs- und Bauphase nutzbringend für die Region und den Kanton Bern zu gestalten. Dazu gehört auch der Einbezug von lokalen und regionalen Unternehmen.
Die PV-Anlage wird auf dem eingezäunten Areal des Flughafens entstehen, im unbebauten Perimeter der heutigen Graspisten. In diesem Bereich gibt es weder Fruchtfolgeflächen, noch sind aus planungs- und luftfahrtrechtlichen Gründen andere Nutzungen möglich.
Kurz vor der Medienmitteilung haben BKW und Flughafen Bern die Umweltorganisationen bereits aktiv über das Projekt informiert und ihnen angeboten, mit ihnen in den Dialog zu treten. BKW, Flughafen Bern und ewb sind zuversichtlich, gemeinsam mit den Verbänden tragfähige Lösungen erarbeiten zu können. Das Trägerschaftsmodell ermöglicht es, alle Interessen der verschiedenen Anspruchsgruppen in ein tragfähiges Betriebsmodell zu integrieren. Verschiedene Interessengruppen werden sich im Rahmen des Bewilligungsverfahrens zum Projekt äussern können.
Im Rahmen der Projektentwicklung werden durch qualifizierte technische Analysen derartige Auswirkungen geprüft und beurteilt. Damit können wir, wenn nötig, durch Anpassungen im Projekt negative Auswirkungen minimieren oder vollständig verhindern.
Ja:
Neuhardenberg bei Berlin, Deutschland: 145 MWp
Internationaler Airport Wien, Österreich: 24 MWp
Airport Weeze NRW, Deutschland: 14 MWp
Airport Frankfurt, Deutschland: 14 MWp geplant
An vielen Standorten sind grosse Freiflächenanlagen in der Planung; Dachanlagen sind inzwischen auf nahezu jedem grösseren Airport installiert; auch am Airport Zürich sind bereits mehrere Dachanlagen in Betrieb.
- Bereits vor 30 Jahren mit Mont Soleil, die damals grösste PV-Anlage in Europa.
- 2016 mit einem 6.5 MWp Carport auf dem Gelände der Gefco SA (heute Emil Frey AG), die damals grösste Solaranlage (heute Nr.3) in der Schweiz.
- Zwischen 1999 und 2018 mehr als 15 MWp insgesamt. Seit 2019 bis heute ca. 12 MWp (ISP Energy Center).
- 2023 Akquisition der Solstis SA als einen der grössten PV-Installateure der Schweiz.
Flugbetrieb
Mit dem Bau der Anlage wird voraussichtlich 2026 gestartet. Die Segelfluggruppe Bern kann den Flugbetrieb im Mösli noch mindestens bis dann fortführen. Dazu haben die beiden Parteien (Flughafen Bern AG und Segelfluggruppe Bern) eine Vereinbarung getroffen. Die Vereinbarung schafft neben der notwendigen Planungssicherheit für beide Parteien auch Raum für die Entwicklung von Lösungen, welche die Bedürfnisse des Segelflugs berücksichtigen.
Wir stehen mit den Kollegen in Wien in Kontakt, wo ein Solarpark gleicher Grösse unmittelbar neben der Piste seit Mai 2022 in Betrieb ist. Bisher haben sie keine negativen Rückmeldungen von Besatzungen, welche durch die Anlage beeinträchtigt wurden. In vielen europäischen Staaten gibt es bereits grosse Freiflächenanlagen auf Flugplätzen. In Spanien gibt es Anlagen, welche um Faktoren grösser sind und teilweise auch unmittelbar neben einem Flugplatz liegen. Die heutigen Module sind komplett entspiegelt. Die Panels werden fix nach Süden ausgerichtet sein mit einer Aufständerung von 18°.
Kosten
Wir gehen davon aus, dass die Gestehungskosten innerhalb des europäischen Durchschnitts für solche Anlagen zu liegen kommen und auf jeden Fall am unteren Ende für solche Anlagen mit hoher Winterproduktion in der Schweiz liegen.
Neue Photovoltaikanlagen werden seit 2018 ausschliesslich mit Einmalvergütungen gefördert, und diese betragen höchstens 30 Prozent der bei der Inbetriebnahme massgeblichen Investitionskosten von Referenzanlagen. Diese Annahme unterliegt unserer Wirtschaftlichkeitsberechnung und wir gehen davon aus, dass ein solcher Beitrag auch in zukünftigen Förderinstrumenten/Auktionen erzielbar sein wird.
Bei den Investitionskosten handelt es sich um Totalkosten ohne Subventionen. Der Betrag ist aber derzeit eine Schätzung, es handelt sich dabei nicht um ein konsolidiertes Budget.
Subventionen
Jede Kilowattstunde zählt und ein gut diversifiziertes Portfolio an erneuerbaren Energien ist für die Schweiz wichtig. Das Projekt der Freiflächenanlage erfüllt die gesetzlichen Voraussetzungen, die für eine Anlage nach Art 71a EnG erforderlich sind, nicht. Es handelt sich hier also um keinen Verzicht seitens der Projektträgerschaft. Unser Projekt soll erneuerbaren Strom aus der Region für die Region liefern können.
Wir können keine Unterstützung beantragen, weil BelpmoosSolar bezüglich Winterstrom die gesetzlichen Anforderungen nicht erfüllt. Alpine Solaranlagen werden aufgrund der möglichen höheren Stromproduktion im Winterhalbjahr auch speziell gefördert.
Technische Fragen
In unserer Planung gehen wir davon aus, dass «BelpmoosSolar» im Winterhalbjahr eine Leistung von 320 kWh/kWp, also eine Produktion von 10 Gigawattstunden, erreichen wird. Dies entspricht etwa 30 % der Gesamtproduktion pro Jahr. Die Anlage wird also auch im Winterhalbjahr einen erheblichen Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung leisten. Die winterliche Stromproduktion von «BelpmoosSolar» wird etwa 7000 Haushalte versorgen. 900 - 1000 Volllaststunden sind an diesem Standort zu erwarten.
Bei der Aufständerung handelt es sich um fix installierte, aufgeständerte Photovoltaikmodule mit einem Wirkungsgrad von 21 Prozent. Durch den Einsatz bifacialer Module wird sogar die Rückseite zur Energiegewinnung genutzt. Diese Module gehören gemäss dem heutigen Stand der Technik und nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu den modernsten derzeit verfügbaren Modulen.
Nein, es gibt keine Hochspannungsleitung in der Nähe der Anlage. Die Anlage wird sich jedoch mit dem Punkt der Einspeisung in das Netz in der Nähe befinden. Für den Anschluss an das Netz ist keine neue Freileitung erforderlich, die Anlage kann an das bestehende Verteilnetz im Untergrund angeschlossen werden.
BKW und der Flughafen Bern standen in engem Kontakt mit dem Flughafen Wien. Allerdings haben BKW und der Flughafen Bern die Solaranlage des Wiener Flughafens bislang noch nicht besucht. Mit insgesamt acht Photovoltaikanlagen produziert der Flughafen Wien rund 30 Millionen Kilowattstunden Strom. Für weitere Zahlen und Fakten über die Solaranlage am Flughafen Wien verweisen wir Sie direkt an den Flughafen Wien.
Umweltauswirkungen
Naturschutz ist immer ein berechtigtes Anliegen der Bürgerinnen und Bürger. So beurteilen wir auch die Vereinsgründung, die sicherstellen soll, dass der Naturschutz in diesem Projekt ausreichend berücksichtigt wird.
Die 25ha befinden sich im SIL-Perimeter innerhalb des umzäunten Flughafenareals und liegen ausserhalb der Landwirtschaftszone. Es sind keine Fruchtfolgeflächen betroffen. Von den 25ha werden 10ha für Graspisten und Rollwege benutzt. Diese Flächen werden durch die Flughafen Bern AG wöchentlich gemäht (vergleichbar mit einem Golfplatz). Es sind keine Strassen oder Hecken miteingerechnet.
Die verbleibenden 15ha werden von 2 Bauernbetrieben bewirtschaftet, primär für Heuwirtschaft. Es bestehen Pachtverträge mit den beiden Betrieben bis Ende 2026. Die beiden Pächter wurden vorgängig über das Projekt informiert und werden bei der Planung in das Projekt einbezogen. Mit der Freiflächenanlage wird es möglich sein, zwischen den PV-Reihen weiterhin Heuwirtschaft zu betreiben, und/oder auf Weidewirtschaft und/oder Beerenkulturen umzustellen. Im betroffenen Perimeter wurden früher regelmässig Schafe geweidet. Aufgrund der Umzäunung und aufgrund der Tatsache, dass einer der Pächter Schafe züchtet, könnte die Umstellung auf Weidewirtschaft eine interessante Option sein.
Der Entscheid der Partner, dieses Projekt gemeinsam zu realisieren, basiert auf allen notwendigen Untersuchungen und Erkenntnissen. Dazu wurden in der Machbarkeitsstudie, speziell zu den Umweltauswirkungen und den Rahmenbedingungen, alle notwendigen Abklärungen getroffen, die zu einem positiven Entscheid geführt haben. Im Übrigen weisen wir Sie in diesem Zusammenhang gerne darauf hin, dass sich verschiedene Umwelt- und Naturschutzverbände – namentlich WWF und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL-FP) – in den Medien bereits positiv zum Projekt «BelpmoosSolar» geäussert haben.
Das durch die Partner beauftragte Institut hat uns alle für die Beurteilung der Umweltauswirkungen notwendigen Einschätzungen und Erkenntnisse geliefert. Nun wird es im weiteren Verlauf der Projektplanung darauf ankommen, diese entsprechend umzusetzen.
Die BelpmoosSolar AG hat verschiedene spezialisierte Unternehmen und Experten für die Erstellung einer Studie hinzugezogen. Momentan gehen wir mit den Unternehmen noch nicht an die Öffentlichkeit.
Im Solarpark auf dem Flughafen Bern sind fix installierte aufgeständerte Photovoltaikmodulen geplant. Darunter ist eine landwirtschaftliche Nutzung möglich (siehe Folgefrage).
Durch die offene Bauweise mit entsprechend weitem Reihenabstand wird das Niederschlagwasser weiterhin ungehindert in den Boden versickern können. Lediglich die partielle Vegetation wird die unterschiedliche Benetzung des Bodens verdeutlichen. Eine Verödung des Bodens ist ebenso unwahrscheinlich wie eine Versumpfung.
Bis 2016 wurden im betroffenen Perimeter jedes Jahr Schafe geweidet. Eine Wiederaufnahme der Schafwirtschaft steht nicht im Widerspruch zum Inventarstandort.